Abfall ZüriFäscht, © Keystone SDA
Grosse Abfallberge am Züri Fäscht 2023. Keystone SDA
  • News

Züri Fäscht produziert viel mehr Abfall als angestrebt

Die Stadt Zürich hat ihr Ziel, den Abfallberg beim Züri Fäscht zu halbieren, nicht erreicht. Die diesjährige Ausgabe des Volksfestes hinterliess insgesamt 315 Tonnen Abfall, davon waren 55 Tonnen Wertstoffe. Die Reduktion betrug nur 20 statt 50 Prozent.

04.08.2023

Die Stadt Zürich hatte die Subventionen für das Züri Fäscht wegen des Themas Nachhaltigkeit extra um 350'000 Franken auf 1,25 Millionen Franken pro Jahr aufgestockt. Damit wurde unter anderem ein aufwändiges Recyclingsystem auf die Beine gestellt.

An gut 120 Entsorgungspunkten wurden beim diesjährigen Züri Fäscht vom 7. bis am 9. Juli Alu-Dosen, PET-Flaschen und Glas gesammelt. Ein Depotsystem sorgte dafür, dass die Besucherinnen und Besucher die Gebinde tatsächlich vermehrt zurückbrachten statt auf den Boden zu werfen. Auf dem Lindenhof richtete die Stadt gar eine Bioabfall-Sammelstelle für Essensreste ein.

Mit dem Recycling ist die Stadt denn auch zufrieden, wie sie am Freitag mitteilte. Das Züri Fäscht habe gezeigt, dass Recycling an einem Volksfest dieser Grösse möglich sei und mit einer aufwändigen Logistik tonnenweise Wertstoffe zurückgewonnen werden könnten.

Insgesamt sammelte Entsorgung & Recycling ERZ 14 Tonnen Alu-Dosen, fast 6 Tonnen PET-Flaschen, 30 Tonnen Glas und 4,6 Tonnen Karton. Insgesamt war dies fünf Mal mehr Recycling-Gut als 2019.

Noch kein Mehrweggeschirr

Am grossen Rest änderte dies jedoch nicht so viel wie erhofft: Es blieben 260 Tonnen Kehricht zurück, also Plastikgeschirr, Servietten und dergleichen. Es sei klar geworden, dass Recycling nicht reiche, um das angestrebte Ziel von 50 Prozent weniger Kehricht zu erreichen, räumte ERZ in der Zahlen-Zusammenstellung ein.

Bereits im Vorfeld hatten Links-Grüne Parteien kritisiert, dass der Organisator des Festes, der Verein Zürcher Volksfeste, trotz Subventionserhöhung nicht zu Mehrweggeschirr verpflichtet worden sei. Solange die Stadt die Kosten für die Entsorgung trage, bestehe kein Anreiz, weniger Abfall zu produzieren.

Mehrwegbecher sind jedoch erst 2026 geplant, Mehrweggeschirr sogar noch später. (sda)

Laura Kühne

Redaktorin

Teilen: