Gender Regenbogen Stäfa Schule , © Pixabay
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Stäfa sagt «Gender-Tag» nach Drohungen ab

Die Reaktionen auf den «Gender-Tag» der Sekundarschule Stäfa fielen derart heftig aus, dass er nun abgesagt wurde. Das zum Schutz der Mitarbeitenden und Jugendlichen.

11.05.2023

Die Sekundarschule Stäfa hat den für kommende Woche geplanten «Gender-Tag» wegen diverser Drohungen abgesagt. Unter anderem hatte der Aargauer Nationalrat Andreas Glarner (SVP) die Entlassung der gesamten Schulleitung gefordert. Dass sich Nationalräte in die Gemeindeautonomie einmischen, gehe gar nicht, sagte Gemeindepräsident Christian Haltner (FDP) dazu gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Grosse Empörung

In den sozialen Medien hatte sich ein Shitstorm wegen des «Gender-Tags» zusammengebraut. Es soll sogar zu Drohungen gegen Leib und Leben gekommen sei. «Dabei wurde vieles vermischt und sehr emotional aus dem Zusammenhang gegriffen», teilen die Gemeinde und die Schule Stäfa mit.

Der Tag sollte gemäss ihren Angaben Fachwissen vermitteln und die Jugendlichen ermutigen, eigene Normen und Werte zu reflektieren und offen über Geschlechtsidentität und Sexualität zu diskutieren. Die Schule führt ihn seit mehreren Jahren durch.

Massive Störungen befürchtet

Nun gebe es Hinweise darauf, dass der Tag massiv gestört werden könnte. Zum Schutz von Mitarbeitenden und Jugendlichen sagt die Schule Stäfa den Tag deshalb in Absprache mit der Polizei, der Gemeindeführung und den internen Fachstellen ab. Der Unterricht findet normal gemäss Regel-Stundenplan statt.

Das Thema bleibe aber wichtig. Es werde nun im Unterricht behandelt. Ob und wie der «Gender-Tag» künftig stattfinden wird, ist noch offen. (SDA)

Nadia Fäh

Chefredaktorin

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