Zürich Bäckeranlage Drogen Anlaufstelle, © Keystone-SDA
Auf der Bäckeranlage gibt es eine offene Drogenszene. Keystone-SDA
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Neue Anlaufstelle für Drogenkonsumenten

Die Stadt Zürich reagiert auf die neue offene Drogenszene. Sie eröffnet eine neue Anlaufstelle für Konsumierende.

21.09.2023

Die Stadt Zürich hat am Donnerstag eine provisorische Anlaufstelle für Drogenabhängige auf dem Kasernenareal angekündigt. Sie reagiert damit auf den zunehmenden offenen Konsum in der Innenstadt. Ab 2030 soll es wieder eine permanente Einrichtung geben.

Die neue Anlaufstelle soll Mitte November eröffnet werden, teilte die Stadt Zürich am Donnerstag mit. Das Provisorium kann bis zu zwei Jahre lang bestehen bleiben. Es kostet rund eine Million Franken. Der Drogenkonsum ist in dem Container erlaubt.

Schon jetzt plant Zürich weiter: In Absprache mit dem Kanton als Grundeigentümer kann danach ein weiteres Provisorium erstellt werden. Ab 2030 ist dann wieder eine fixe Anlaufstelle geplant.

Im Sommer hatte die Stadt Zürich zunehmend mit offenem Drogenkonsum, vor allem Crack, in der nahen Bäckeranlage zu kämpfen. Als Grund dafür galt in erster Linie die Schliessung der Anlaufstelle auf dem Kasernenareal. Den Platz nutzt der Kanton für ein Asylzentrum für Minderjährige. Eine neue Anlaufstelle ausserhalb des Stadtzentrums war vielen Drogenkonsumenten zu weit entfernt.

Gegen härteres Vorgehen

Erst am Mittwochabend hatte das Parlament einen Vorstoss der SVP für eine Räumung der Drogenszene in der Bäckeranlage abgelehnt. Ein Hauptargument war dabei, dass die Stadt Zürich Örtlichkeiten für eine neuen Anlaufstelle suche. Auch wurde vor einer Verlagerung der Szene gewarnt.

Die Konsumenten an den «bekannten Aufenthaltsorten der Drogenszene» würden in den nächsten Tagen durch Sozialarbeiter über das neue Angebot informiert, heisst es in der Mitteilung der Stadt. (sda)

Daniel Krähenbühl

Redaktor

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