Lachs Glarnerland Fisch Zucht Essen Mollis, © Keystone-SDA
Lachs kommt derzeit zu 99 Prozent aus dem Ausland. Keystone-SDA
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In Mollis soll es bald Glarner Lachs geben

Die grösste Fischzucht der Schweiz soll im Glarnerland entstehen. Kostenpunkt: 130 Millionen Franken.

22.05.2023

Die Firma Swiss Blue Salmon hat den Baurechtsvertrag mit dem Kanton Glarus unterzeichnet, teilt sie mit. Dieser ebnet den Weg für die Planungs- und Bewilligungsphase.

Das Bauland für die Fischzucht liegt in der «Biäsche» in Mollis, zwischen der Autobahn und den Bahngleisen. Das Land gehört dem Kanton. 

Wasser und Sonne

Auf dem Fischzucht-Gebäude entsteht eine der grössten Solaranlagen der Schweiz. Mit 17'000 Quadratmetern ist die Fläche noch grösser als diejenige der Solaranlage «Alpin Solar» mit 10'000 Quadratmetern an der Muttsee-Staumauer, heisst es in der Mitteilung.

Zudem nutzt die Anlage in Mollis die Abwärme mit Wärmepumpen für die Produktion und die Heizung der Räumlichkeiten. Gekühlt wird mit Walensee-Wasser, wodurch keine strombetriebene Kühlung nötig ist. 

Schweizer Lachs

Initiant Ruedi Ryf betont: «Heute wird der Lachs zu 99 Prozent importiert und stammt aus teils fragwürdigen Quellen. Wir holen diese Produktion in die Schweiz und leisten einen Beitrag bei der Entwicklung hin zu lokal und nachhaltig hergestellten Lebensmitteln.»

Blue Salmon legt bei der Fischzucht grossen Wert auf das Tierwohl und überwacht permanent die Gesundheit der Lachse. Im Vergleich zur traditionellen Zucht in den Netzkäfigen im Meer führt das zu einer tiefen Mortalität, einer höheren Qualität und längerer Haltbarkeit.

Potenzial für die ganze Region

Der kantonale Wirtschaftsförderer, Andreas Mächler, freut sich: «Die Lebensmittelbranche wird mit dieser topmodernen Produktionsanlage noch wichtiger für das Glarnerland. Zur Schokolade von Läderach, zur Margarine von Grüninger, zur Mayonnaise von Guma und zum Schabziger von GESKA kommt der frische Glarner Lachs von Blue Salmon dazu. Das stärkt das regionale Nahrungsmittel-Cluster.»

Tatsächlich besteht laut Blue Salmon mit Blick auf nachhaltiges Fischfutter grosses Potenzial für zusätzliche Glarner Innovation, zum Beispiel im Anbau von Pilzen und anderen Rohstoffen oder bei der Insektenzucht.

Nadia Fäh

Chefredaktorin

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