Schweizer Luftwaffe Autobahn FA-18 Kampfjet, © Günter Lohmeyer, Pixabay
Die Schweizer Armee führt eine Übung durch, bei welcher Kampfjets auf der Autobahn zwischen Payerne und Avenches starten und landen sollen. Günter Lohmeyer, Pixabay

Autobahn A1 wird zur Kampfjet-Piste

Ab Dienstagabend landen und starten in der Waadt zwischen Payerne und Avenches F/A-18-Kampfjets auf der Autobahn A1. Die Schweizer Luftwaffe führt die Übung «Alpha Uno» durch, für diese wird der Autobahnabschnitt voraussichtlich für 36 Stunden gesperrt.

03.06.2024

Bei der militärischen Übung auf der Autobahn A1 zwischen Avenches und Payerne im Kanton Waadt starten voraussichtlich acht Kampfjets des Typs F/A-18, teilt die Schweizer Luftwaffe mit. Das Autobahn-Teilstück werde ab Dienstag, 4. Juni um 21 Uhr bis Donnerstag, 6. Juni um neun Uhr, gesperrt.

Ende Januar bewilligte der Bundesrat die Sperrung der A1 für die Übung. Deren Ziel ist es, die Fähigkeit zur Dezentralisierung zu testen und zu erweitern. Dezentralisierung meint die Fähigkeit, Menschen und deren Material innerhalb von kürzester Zeit im ganzen Land zu verteilen. Die Luftwaffe verfüge heute über die drei Jet-Flugplätze, nämlich in Payerne, Emmen LU und Meiringen im Berner Oberland. Diese Konzentration auf wenige Orte mache sie anfällig und verwundbar.

Autobahn wird Start- und Landebahn

Die Luftwaffe will überprüfen, ob ihre Kampfflugzeuge auch von improvisierten Standorten – wie eben Autobahnen – aus einsetzbar sind und dort starten und landen können. Ein Grund dafür ist die sich verschlechternde Sicherheitslage in Europa – die Armee will ihre Verteidigungsfähigkeit stärken.

Für die Übung wird der Autobahnabschnitt zur Piste umgestaltet. Unter anderem muss die Mittelleitplanke abgebaut werden. Und aus Gründen der Flugsicherheit sind spezielle Markierungen auf der Fahrbahn nötig. Diese Arbeiten übernehmen Armeeangehörige, zivile Angestellte des Bundesamtes für Strassen (Astra) sowie die Kantonspolizeien der betroffenen Kantone Waadt und Freiburg. Nach der Übung werden die Leitplanken wieder eingebaut und die Bodenmarkierungen entfernt.

Kein öffentlicher Anlass

Für die militärische Übung werde das Übungsgelände grossflächig abgesperrt. Es handle sich nicht um einen Öffentlichkeitsanlass. Für Spotterinnen und Spotter wird es deshalb schwierig, die Landungen und Starts vor Ort mitzuverfolgen. Die Plätze für Zuschauer seien bereits vergeben. Fotos und Videos stellt die Armee zur Verfügung. Am Vormittag des 5. Juni gibt es ausserdem eine Livesendung. (sda/kos)

Stephanie Kolberg

Redaktorin

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