Mord Verurteilung Zürcher Obergericht, © Keystone SDA
Er durchbrach eine Strassensperre und fährt in Polizisten. Keystone SDA
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Mann wegen versuchten Mordes vor Zürcher Obergericht

Wegen Mordversuchs muss sich ein 24-jähriger Mann heute Donnerstag vor dem Zürcher Obergericht verantworten. Er hatte im Oktober 2019 in Winterthur mit einem gestohlenen Auto eine Polizistin angefahren und lebensgefährlich verletzt.

26.10.2023

Das Bezirksgericht Winterthur sprach den Schweizer im März 2022 des mehrfachen versuchten Mordes und einer ganzen Reihe weiterer Delikte schuldig. Es verurteilte ihn zu 16 Jahren und drei Monaten Freiheitsstrafe.

Weil der Beschuldigte an Schizophrenie leidet, ordnete das Gericht an, die Freiheitsstrafe zu Gunsten einer stationären Massnahme aufzuschieben. Diese hat kein im Voraus festgelegtes Ende - die Entlassung hängt vom Behandlungserfolg ab.

Strassensperre durchbrochen

Laut Anklage stahl der damals 20-Jährige am frühen Abend des 13. Oktober 2019 aus einer Autogarage in Neftenbach ZH einen BMW und fuhr mit teils massiv überhöhtem Tempo in Richtung Graubünden. Tags darauf raste er zurück nach Winterthur. Die bereits informierte Polizei errichtete eine Strassensperre, um ihn aufzuhalten.

Als der Beschuldigte realisierte, dass rund herum Polizistinnen und Polizisten waren, drückte er aufs Gaspedal und versuchte zu entkommen. Dabei fuhr er direkt auf zwei Polizistinnen zu, wobei er eine von ihnen mit dem Auto erfasste. Sie wurde mehrere Meter weg geschleudert und blieb lebensgefährlich verletzt liegen. Eine zweite Polizistin konnte gerade noch aus der Gefahrenzone springen.

Das Bezirksgericht Winterthur folgte beim Schuldspruch den Anträgen der Staatsanwältin. Mit dem Strafmass ging es aber über deren Antrag von zwölf Jahren hinaus. Die Verteidigerin hatte für eine Freiheitsstrafe von vier Jahren wegen fahrlässiger Körperverletzung und weiterer Delikte plädiert. Einig waren sich alle Parteien, dass eine stationäre Massnahme angezeigt sei. (sda)

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