Brauchtum Schweiz Berchtoldstag, © Thirdman
Ob «Frau Perchta» wohl hinter dem Berchtoldstag steckt? Thirdman, Pexels
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Heute ist Berchtelistag

Erste Betriebe starten am Dienstag, 2. Januar 2024, ins Arbeitsjahr. Andere feiern den Berchtoldstag. Nur: einen «heiligen Berchtold» gab es nie.

02.01.2024

In Zürich, Glarus («Naanüüjaar») und auch einigen Schwyzer und St. Galler Betrieben ist der 2. Januar ein Feiertag. So ganz klar ist der Status allerdings nicht: oftmals gehen sogar die Regeln im gleichen Kanton auseinander. Generell geschlossen haben die Banken und auch bei den SBB gilt der Tag als Feiertag.

Der Tag geht aber nicht auf einen Heiligen namens Berchtold zurück. Es gibt Erklärungen aus dem Heidentum, wonach der Tag mit der Sagengestalt «Perchta» (sie bestraft in den Runennächten Faulheit und belohnt Fleiss) zu tun haben könnte.

Auch mit dem Dreikönigsfest wird er in Verbindung gebracht. Das mittelhochdeutsche Wort «bercht» bedeutet «erscheinen, glänzen». Ausserdem war der Berchtoldstag ursprünglich nur in den reformierten Kantonen ein arbeitsfreier Tag. Möglicherweise als Kompensation zum gestrichenen Dreikönigstag. 

Würste und Weggen

So ganz klar, woher der Berchtoldstag kommt, ist es also nicht. Brauchtum ist er aber allemal. So wird im Zürcher Unterland «gebächtelt»: Musikgruppen ziehen von Beiz zu Beiz und werden als Dank mit «Bächtelswurst» und «Bächtelsweggen» verköstigt.

Ausserdem gibt es den Brauch der «Neujahrsblätter», welche Vereine jeweils auf den Berchtoldstag hin veröffentlichen.

Nadia Fäh

Chefredaktorin

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