Glarus feiert seinen Fridolin
Das Glarnerland gedenkt am 6. März seines Landespatrones Fridolin. Dabei werden im ganzen Kanton Feuer entfacht – doch die Gemeinden schauen genau hin.
Der Kanton Glarus feiert den heiligen Fridolin. Der Erzählung nach kam der irische Wandermönch im sechsten Jahrhundert ins Glarnerland, gründete dort das Kloster Säckingen und christianisierte die Region. Heute gilt «Fridli» als Landespatron des Kantons und sein Konterfei ziert sogar das Wappen.
Am 6. März – dem Namenstag des heiligen Fridolin – werden deshalb im Glarnerland Feuer zu Ehren des Landespatrons angezündet. Ursprünglich ein Brauch der Dorfjugend, die schon Wochen vor dem grossen Tag Holzreste sammelten, auf Leiterwagen und Anhängern durchs Dorf zogen und damit einen mächtigen Holzstoss errichteten. Das Ziel: Dasjenige Feuer zu entfachen, das von allen am längsten brennt.
Restmüll wurde illegal entsorgt
Doch auf den Feuern landete nicht nur Brennholz, sondern immer mehr auch Restposten aus dem eigenen Haushalt. Halbe Sofas, Matratzen, Bettgestelle und Nachttischchen wurden auf diese Weise unentgeltlich entsorgt.
Deshalb werden die Scheiterhaufen mittlerweile genau kontrolliert und meist stellen die Gemeinden das Holz direkt zur Verfügung. Die Leiterwagen-Fahrten der Jugendlichen sind also grösstenteils aus dem Dorfbild verschwunden.