Schwanden GL Wagenrunse Erdrutsch Evakuation weigern, © Keystone-SDA
Geröll- und Schlammassen erreichen ein Wohnquartier in Schwanden, das erst seit wenigen Wochen wieder bewohnbar ist. Keystone-SDA
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Evakuation in Schwanden GL: 15 Personen weigern sich

Trotz der angeordneten Evakuierung weigern sich in Schwanden GL 15 Personen, ihr Haus zu verlassen. Die Gemeinde appelliert an die Bewohnerinnen und Bewohner.

23.12.2023

Intensive Niederschläge haben im Erdrutschgebiet in Schwanden GL erneut Murgänge ausgelöst. Mehrere hundert Kubikmeter Schlamm erreichten am Freitagmorgen ein Wohnquartier, das erst seit wenigen Wochen wieder bewohnbar ist. 30 Personen sollten für voraussichtlich zwei Nächte evakuiert werden – die Hälfte von Ihnen weigert sich jedoch.

«Wir haben den entsprechenden Personen nun eine zweite Chance eröffnet und hoffen, dass diese genutzt wird», sagt der Gemeindepräsident der Gemeinde Glarus Süd, Hansruedi Forrer, gegenüber Radio Zürisee. Falls nicht, werde es für die verbliebenen Personen ziemlich hart: Rettungseinsätze wären nicht mehr gewährleistet, ebenfalls auch die Wasser- und Stromversorgung nicht. 

Grosses Ereignis nicht auszuschliessen

Nach wie vor drohen 60'000 Kubikmeter Material in die Tiefe zu rutschen – doppelt so viel wie Ende August heruntergekommen war und etliche Häuser zerstört und beschädigt hatte. Mit den anhaltenden Regenfällen sei nicht auszuschliessen, dass die nächsten Tage nochmals grössere Mengen das Wohngebiet erreichen, hiess es bei der Gemeinde.

Das jetzt betroffene Quartier liegt nur wenige Meter von der sogenannten roten Zone, in der die Murgänge vom August die grössten Schäden angerichtet hatten. Erst vergangene Woche wurde klar, dass die 40 Betroffenen dieser Zone nie mehr in ihre Häuser zurückkehren können. Die Gebäude sollen gar abgerissen werden.

Stand letzte Woche waren noch immer 64 Personen evakuiert. Die 30 Personen aus den jetzt betroffenen zwei Wohnblocks durften erst vor wenigen Wochen zurück nach Hause. (sda/kos)

Stephanie Kolberg

Redaktorin

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