Erschreckende Zustände am Spital Einsiedeln, © Bild: Keystone-SDA
Dem Spital Einsiedeln rennt das Personal davon. Bild: Keystone-SDA
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Erschreckende Zustände am Spital Einsiedeln

Die Rede ist von Mobbing, Überlastung und Erschöpfung. Rund ein Dutzend Kaderleute hat gekündigt.

21.11.2023

Bis jetzt hat die Spitalleitung die Belastung der Angestellten mit der Personalnot begründet. Blick-Recherchen zeigen nun, es steckt viel mehr dahinter.

Auch von Mobbing ist die Rede. Von Leuten, denen nach jahrelanger Arbeit im Spital per Brief und ohne persönliches Gespräch gekündigt wurde, weil sie es gewagt hatten, die internen Abläufe infrage zu stellen.

Grosse Kündigungswelle auf Ende Jahr

Schon letztes Jahr machte das Spital schweizweit Schlagzeilen, als sämtliche Assistenzärzte geschlossen kündigten.

In der Zwischenzeit hat sich das Problem ausgeweitet: Rund ein Dutzend Kader-Mitarbeitende verlassen das Spital bis Ende Jahr. Das Krankenhaus verliert damit Leute auf einigen seiner wichtigsten Positionen, etwa die Leiterinnen und Leiter der Pflege, des Notfalls und des Qualitätsmanagements.

Mitarbeiter, die anonym bleiben wollen, berichten, dass die Patientensicherheit in Gefahr sei.

Rekrutierungsoffensive in Deutschland

Um der massiven Fluktuation etwas entgegenzusetzen, hat die Spitalbetreiberin Ameos eine Rekrutierungsoffensive gestartet.

Gesucht sind nicht nur Pflegekräfte sowie Ärztinnen und Ärzte, sondern auch Führungspersonen.

Ameos will ganz offensichtlich vor allem medizinisches Personal aus Deutschland für einen Wechsel ans Spital Einsiedeln begeistern.

Patienten bleiben weg

In der Region hat sich längst herumgesprochen, dass im Spital Einsiedeln einiges im Argen liegt.

«Im September waren von mehr als 80 Betten zwischenzeitlich nur 16 belegt», erzählt eine Quelle.

Ameos gibt zur Auslastung keine Zahlen bekannt, sagt auf Anfrage von Blick lediglich, diese liege «im normalen Bereich».

Leopold Ramhapp

Redaktor

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